Die Reise beginnt...
Die Welt in der Enslaved spielt liegt 150 Jahre in der Zukunft. Das Abenteuer beginnt an Bord eines Luftschiffs. Trip (eine junges hübsches Mädel) schaffte es irgendwie aus ihrer Gefängniszelle auszubrechen und den abstürzenden
Sklaventransporter in einer Rettungskapsel zu verlassen. Monkey (ein bullig muskolöser Kerl) ist ebenfalls an Bord. Nach einer Bruchlandung hatte die Dame schließlich genug Zeit ihrem bewusstlosen Begleiter ein Sklaven-Stirnband aufzusetzen. Dies hat die sehr "praktische" Funktion das Monkey alles tun muss was Trip ihm befiehlt. Tut er das nicht, wird Monkey mit Stromschocks "bestraft". Doch als wenn dies nicht genug wäre ist sein Stirnband mit Trip verbunden, was im Klartext bedeutet: Stirbt sie, stirbst du auch! So ist der Spieler gezwungen Trip ständig zu beschützen, um ihr und dein Leben vor dem Tod zu bewahren. Klingt zwar nervig, ist es aber im Grunde nicht, denn gerade diese Komponente verleiht dem Spiel die richtige Würze und hebt es aus dem bereits ziemlich angestaubten Genre heraus. Das Ziel ist, Trip durch dem Großstadt Dschungel zu führen und sie sicher Nachhause abzuliefern und das ist schwerer als erwartet.
Gelungene Schauspielerei
Was mich am meisten begeistert hat ist eindeutig das Zusammenspiel von Mimik und Gestik. Egal ob Trip, Monkey oder der spätere Neuzugang Pixy. Alle Charaktere werden duch das Motioncapuringverfahren sprichwörtlich zum Leben erweckt. Egal ob Trauer, Wut oder Freude. Alles wirkt sehr natürlich und authentisch. Es erreicht zwar nie die Emotionale Ebene eines Heavy Rains oder die Brillianten Gesichtsanimationen eines God of War 3, Doch das was hier gezeigt wird ist eindeutig Konkurrenzwürdig.
Helfende Hand
Der Anfang vom Spiel ist wie gewohnt sehr Turtorialmäßig aufgebaut. Der Spieler steuert das ganze Abenteuer Monkey. Auf den ersten Blick sieht Monkey zwar nicht wirklich beweglich aus, doch sein Name ist Programm. Er schwingt und hangelt sich, wie ein Affe, geschmeidig von einen Vorsprung zum nächsten. Mit von der Partie ist Monkey´s Kampfstab mit dem er seine Widersacher gehörig vermöbelt. Egal ob Blocken, Kontern oder Ausweichen. Alles fühlt sich einfach verdammt einfach an. Gerade die Stunattacken sind in den Kämpfen sehr hilfreich, denn einige Gegnersorten haben einen Schild den man erstmal mit der oben genannten Attacke deaktivieren kann. So wirken die Kämpfe dynamischer und abweslungsreicher. Aber Monkey´s Kampfstab kann nicht nur ordentlich austeilen, er kann auch Energie Kugeln abfeuern. Genauer gesagt 2 Arten verschiedener Kugeln, einmal die Plasmakugel der einen direkten Schaden anrichtet und zum anderen die EMP-Kugel die den Gegner paralysieren. Auch hier wirkt alles wie aus einem Guss. Jede Aktion wird im späteren Spielverlauf wichtig. Doch auch die kleine Trip hat einges zu bieten, denn sie steht dir mit ihrem Technischen Wissen zur Seite. Bei ihr kannst du deine Waffen, deine Gesundheit, dein Schild und deine Kampftechniken aufwerten. Diese kannst du durch das einsammeln von roten Kugelförmigen Energiezellen bezahlen. Trip kann aber auch noch mehr, denn nachdem der Spieler eine Mechanische Libelle gefangen hat, bastelt sie sich daraus eine Allzweckkamera. Dadurch wird jede Schwachstelle der Gegner und alle Minen im Umfeld angezeigt. Außerdem kann man Trip Anweisungen geben, wie z.B. benutze Schalter XY oder versuche Gegner mit einem Hologram abzulenken. Gerade durch diese Spielelemente wirkt der Titel deutlich abweslungsreicher als viele seiner Genrekollegen.
Mit Taktik zum Sieg
Die Höhepunkte sind eindeutig die spannenden Bosskämpfe. Diese sind meist über mehrere Stufen aufgeteilt. Mal müsst ihr dem Gegner ständig ausweichen damit er gegen eine Mauer läuft oder ihn mit bestimmten Aktionen umwerfen. Es gibt auch Passagen wo ihr den Boss Gegner verfolgt und dabei Hindernissen ausweichen müsst. An Abwechslung mangelt es dem Spiel definitiv nicht, doch irgendwie habeich immer das Gefühl das ich das alles schon mal gesehen habe. Man sollte das nicht falsch verstehen, dass Spiel ist schon abweslungsreich, doch leider fehlen auch neue Ideen die das Genre auf die nächste Ebene heben. Nichtsdestotrotz wird hier 1a Unterhaltung geboten. Auch wenn nicht alles Frisch ist.
Prachtvolle Ausblicke
Enslaved trumpft aufjedenfall in Sachen Grafik auf. Seien es die Charaktermodelle mit ihren natürlichen Gesichtszügen und den tollen Animationen oder die bildgewaltigen Panorama-ausblicke mit ihren unzähligen kleinen Details wie die riesigen Wasserfälle, die verosteten mit Moos überwucherten Fabrikanlagen und die eingestürzten Gemäuer riesiger Wolkenkratzer. Auch außerhalb der Stadt gibt es genügend Sehenswürdigkeiten wie z.B. eine riesige Maschinenfabrik Unterwasser oder auch das leicht chinesisch angehauchte Setting mitten in einem Tal, inklusive schönen Sonnenuntergang. Gerade die Architektur der Umgebung weiß zu begeistern. Doch alles Schöne hat auch ihre Schattenseiten. Das Spiel leidet jedoch leider oft an kleinen Framerateeinbrüchen, Ladeunterbrechungen, Tearing und dem allseitsbekannten Unreal Engine Problem: Texturennachladen. Aber das sind im Grunde nur kleine Schnitzer und stören nicht den Spielfluss.
Prachtvolle Akustik
Akustisch trumpft das Spiel total auf und das gleich doppelt. Sowohl die Englische als auch die Deutsche Synchronisation ist sehr gelungen. Auch wenn die Deutsche Tonspur etwas Asynchron ist, klingt sie trotzdem sehr passend. Schläge, Schüsse und Explosionen hören sich kraftvoll und klar an. Die Orchestrale Untermalung ist zu jeder Zeit sehr gelungen.
Arthur´s Fazit:
Hui... das war ein cooler Trip. Nach knapp 10 Stunden flimmert das Ende über den Screen. War die Reise es wert? Ja!
Die beiden Protagonisten sind mir wirklich ans Herz gewachsen. Sowohl Monkey als auch Trip sind sehr gut ausgearbeitete Charaktere die den Spieler faszinieren können.
Die Story war erstaunlich vielschichtig und wurde auch sehr glaubhaft umgesetzt. Viele Elemente sind zwar schon in anderen Spielen längst vorhanden gewesen, machen aber im großen und ganzen in Enslaved sehr viel Spass. Egal ob Bosskämpfe, Kletterpassagen oder die sehr gut in Szene gesetzten Zwischensequenzen.
Alles wirkt eben wie aus einem Guß.
Es erfindet zwar nicht das Rad neu, aber das muss es auch nicht. Es ist wie der Titel schon sagt, eine Reise die man bestimmt nicht so schnell vergisst. Meiner Meinung nach ist dies das beste Abenteuer was einem dieses Jahr abseits von God of War 3 und co. serviert wurde.
Enslaved ist für PS3 & Xbox 360 erschienen