Lang lebe Contra. Endlich, ist ein neuer Ableger der Serie auf dem Xbox Live Marktplatz und PSN erschienen, die dürfen sich seit Ende März mit Hard Corps begnügen. Doch auch wenn nicht Contra im Titel steht ist 100% Contra enthalten. Hard Corps Uprising ist nicht wenig schwerer und motivierender als seine alten Vertreter.
Der Tod ist ein ständiger Begleiter der Contra Serie. So auch in Hard Corps. Wer die Contra Serie bis heute nicht gespielt
hat, ist entweder zu schlecht für die Serie oder einfach kein Liebhaber alter 2D Shooter. Denn in 23 Jahren hat sich nichts am Spiel Prinzip verändert. Immernoch muss man von links nach rechts durch die Level springen, schießen und ducken. Immernoch muss man Mitten und am Ende einer Stage, einen oder mehreren fiesen Bossgegner zur Strecke bringen und immernoch wird man über das Spiel fluchen, wie schwer die es ist. Das ist Contra wie wir es lieben. Auch in dieser Auflage wird man Stunden und Tage mit dem Spiel verbringen um es endlich durch zuspielen. Nur das man am Ende mit voller Stolz sagen kann: Ich habe Hard Corps Uprising durchgespielt. Eine besondere Ehrung wie eine Marschkappelle oder das Händeschütteln eines Prominenten ist zwar nicht drin, aber das Gefühl endlich dieses Spiel geschlagen zu haben ist es allemal wert.
Sobald man das Spiel startet gibt es noch einen ansehnlichen Anime zu bestaunen, der die beiden Charaktere Bahamut und Krystal etwas näher beleuchtet. Das alles wird durch wirklich coole Rockmusik von Daisuke Ishiwatari unterstrichen. Überhaupt kann man sich von der Präsentation nicht satt genug sehen. Egal ob Grafik oder Musik, alles wirkt sehr liebevoll gemacht. Kein Wunder denn niemand geringeres als die Arc System Works haben am Titel gearbeitet. Die Jungs und Mädels haben auch schon mit der Guilty Gear und BlazBlue Serie gezeigt wie man ansprechende 2D Grafik mit 3D Hintergründen verbindet.
Zu Beginn muss man sich für 2 Spielmodi entscheiden. Entweder man nimmt den klassischen Arcademode und kämpft mit lächerlich niedrigen Energie Balken als auch 2 Leben durch die Stages und wird Zeuge von Frust und Selbstmordgedanken. Oder man nimmt sich den genauso schweren, aber mit deutlich mehr Features gespickten Risingmode an. Zu Beginn sollte man sich wirklich den Risingmode annehmen. Nicht um als Noob abgestempelt zu werden, sondern damit man sich mit all den Feinheiten des Spiels auseinandersetzt. Denn in Hard Corps steckt viel mehr drin als der erste Blick offenbart. So kann man im Spiel einen Double Jump ausführen, einen Dash nach vorne, sowie nach einem Sprung einen Mid-Air Dash vollführen der nicht nur ein nettes Gimmick, sondern meistens auch über Leben und Tod entscheidet. Man kann auch eine Art Reflektor einsetzten, der in etwa wie ein Konter Schlag ist, so entgeht man schnell und sicher einen Treffer und schlägt das Projektil gekonnt zurück. Dazu braucht man nur im richtigen Moment die B Taste zu drücken. Klingt einfach? Braucht aber viel Geduld und Timing. Auch mit dabei ist das Lagern und Wechseln einer Waffe, was Veteranen schon aus Contra 3 kennen sollten. Diese kleinen Fähigkeiten sind zwar von Beginn an verfügbar, können aber durch Upgrades erweitert werden. Upgrades kauft man sich ausschließlich mit eingesammelten Punkten, die man vom Ausschalten der Horden von Gegnern bekommt. So könnt ihr im Shop neue Moves erlernen, sowie extra Leben und zusätzliche Energiebalken hinzufügen. Das vereinfacht nicht nur enorm den Spielablauf, sondern motiviert auch dazu seinen Charakter immer besser und stärker zu machen. Dies ist aber nur im Risingmode möglich, der Arcade Modus bleibt wie unangetastet. Auch ein Onlinemode wurde hinzugefügt, sowie der klassische Ko-op Modus. Alles in allem wird der Contra Veteran nicht enttäuscht sein.
Jaaaaa… Hard Corps Uprising ist schwer. Ach Butter bei die Fische. Hard Corps Uprising ist so schwer, dass ihr euch das ein oder andere Mal denkt, wieso tue ich das überhaupt? Warum vergeude ich meine wertvolle Zeit für so ein Spiel? Oft genug habe ich mich dabei ertappt wie ich aggresiv wurde. Ja, Hard Corps ist so ein Arschloch von einem Spiel. Klar liegt das zu 90 % an meinen Gamerskills, aber wenn in einem langen Gang die Decke einstürzt und diese mit Stacheln gepflastert ist, dabei der Boden mit Abgründen und Fallen gespickt ist, dann noch ein riesiger Felsbrocken auf mich zurollt und das noch unter Zeitdruck passiert, dann möchte man zu gerne das Spiel samt Controller und Fernseher aus dem Fenster werfen und nur hoffen das noch ein LKW über diesen unfairen Mist fährt. Aber Gott sei Dank sind das Dinge, die mich nur noch mehr motiviert haben das Miststück durchzuspielen. Man muss damit auskommen, dass man im Sekundentakt Wutausbrüche bekommt. Aber das ist nunmal ein Teil der Contra Tradition.
Arthur´s Fazit:
Nach 6 Stunden habe ich die Kampagne samt unzähligen Toden hinter mir gebracht. Hat es sich zum Schluss gelohnt? Ja, auf jedenfall. Egal ob Grafik, Spielbarkeit und Musik, alles wurde wunderbar in die HD Generation transportiert. Sicherlich gibt es viele unfaire Situationen im Spiel. Und auch der ein oder andere fragwürdige Levelaufbau ist mit von der Partie, die dem Spieler zum ausflippen bringt. Doch das alles sind nur Peanuts. Für alle wirklichen Hardcore Gamer da draußen, für alle die mit Mega Man und Co. aufgewachsen sind, ist Hard Corps genau das richtige. Alle anderen sollten sich mit Barbies Ponyhofreiten oder eine Runde Mensch Ärger dich nicht vergnügen.
Das Spiel kostet 1200 Microsoft Points auf dem Xbox Live Marktplatz und 12,99€ im Playstation Network.