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5. Dezember 2010 7 05 /12 /Dezember /2010 09:13

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Fleisch, Virtuelles Blut und jede Menge Gliedmaßen. Splatterhouse spiegelt exakt das wieder was man von der Neuinterpretation des Mega Drive Klassikers erwartet. Natürlichalles im neuen Gewand und mit noch mehr Blut. Vorhang auf für Splatterhouse.

 

Geschichte eines Klassikers

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Wir schreiben das Jahr 1988. Ein gewisser Branchenriese hat sich schon Jahre zuvor mit vielen Spieletiteln einen namen gemacht, die Rede ist von Namco. Bekannt wurden sie vorallem durch Pac-Man, Galaga und Rally X. Aber in diesem besagten Jahr schufen die Jungs und Mädels aus dem Heimatland des Sushi´s ein äußerst bizarres Spiel namens Splatterhouse. Hauptprotagonist war Rick, der durch die sogenannte Terror Maske unvorstellbare Kräfte bekommen hat. Die braucht er nämlich um seine Freundin Jennifer aus den Klauen des Bösen zu befreien. Trotz der Thematik ist das Spiel gerade sehr gut bei Jugendlichen ankommen. Nach genau 2 Fortsetzungen und diversen Portierungen auf der PC Engine und dem Sega Mega Drive wurde es sehr still um Splatterhouse.

Bis heute …

 

Rick is back to Kick some Ass

Nach gefühlten 15 Jahren tritt Rick wieder Ärsche. Doch wer hätte gedacht das, dass Spiel sogar eine Story spendiert bekommt, die nicht einmal deplatziert wirkt wie bei vielen andere Genrevertretern seiner Art. Denn nachdem seine Freundin Jennifer ein Interview mit Dr. West haben wollte entschied sich der Böse Dr., Ricks Freundin zu entführen. Als Rick, Jennifer beschützen wollte wird er dabei tödlich verletzt. Mit ausgestrecktem Armen greift Rick zu einer Maske, von der eine Mysteriöse Stimme erklingt. Nachdem er die Maske aufgesetzt hat wird aus dem schmächtigen Protagonisten ein muskulöser Fleischklumpen. Natürlich dreht sich nicht alles nur um die Entführung seiner Freundin. Nach jedem beendeten Levelabschnitt bekommt man in Form einer CGI Sequenz, die übrigens sehr schick aussehen, einen kleinen Storyschnipsel spendiert. Man erfährt dadurch etwas mehr über die Beziehung zwischen Rick und Jennifer. Selbst die Motive von Dr. West und der Terror Maske bleiben Anfangs noch ungewiss. Doch gerade zu Beginn versprüht die Terror Maske einen Gewissen Sarkasmus und ein Hauch von Ironie. Wenn man beispielsweise gerade die Gegner ordentlich in die Mangel nimmt bekommt man schon den ein oder anderen Spruch serviert und vorallem die Maske ist schon fast das Highlight des Spiels. Aber nur fast...

 

http://www.giga.de/verzeichnis/bilder/splatter1.jpg

 

Leih mir mal kurz deine Hand

Steuerungsmäßig gibt es nicht viel zu meckern. Es wird eben traditionell mit dem linken Analogstick gesteuert. Außerdem gibt es 2 Tasten für leichte und starke Schläge sowie ein Blocktaste. Selbst Springen kann man in diesem Spiel. Gratuliere. Naja, Innovativ ist die Steuerung definitiv nicht. Und die Bewegungsmuster sind eindeutig von aktuellen Spitzentiteln wie God of War geklaut. Aber wie heißt es so schön, besser gut geklaut als schlecht selbst gemacht.  Gut, die Steuerung passt, doch wie sieht es mit dem Gameplay aus. Sobald ein Feind kurz vor dem ableben ist, kann Rick mit einem Knopfdruck dem Gegner einen Brutalen Finisher verpassen. Der Finisher wird aber erst ausgeführt wenn der Spieler noch vorher eine gewisse Anzahl an Quick Time Events durchlebt. Dies wirkt zwar anfangs noch cool, nutzt sich aber später ziemlich ab. Falls man aber eine Waffe benötigt kann man nach dem ableben seines Feindes eines seiner Körperteile aufheben und als Waffe nutzen, praktisch. Ist Rick stark verletzt, denn Verletzungen werden auch optisch dargestellt, kann man mit einem Knopfdruck in den Rage Modus wechseln. Dadurch wird Rick stärker und seine Wunden werden sofort geheilt. Für Nostalgiker wird auch was geboten. 40 Prozent des Spieles  verbringt man in der 2D Ansicht. Quasi eine Anlehnung an die guten alten Sega Mega Drive-Zeiten. Dabei wird die Sicht einfach von der 3D Perspektive in die 2D Perspektive umgeschaltet. Merkwürdig erscheint nur das Gegner in der 2D-Perspektive einfacher zu besiegen sind. Sonst springt und weicht Rick Objekten genauso aus wie in 3D, auch wenn die Steuerung etwas schwammiger wirkt als in der 3D Ansicht. Ansonsten hält sich das Spiel sehr an die alten Teile. Selbst der Schwierigkeitsgrad ist hoch angesiedelt, wenn auch nicht auf Ninja Gaiden 2 Niveau, Ninja Gaiden macht mich nämlich heute noch fertig.

 

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Hellraiser lässt grüßen. 

Auch wenn das Gameplay recht simpel und fast schon eintönig wirkt so wird das Spiel von der guten Präsentation übertrumpft. Denn das Design kann sich sehen lassen. Vor allem das Monster Design sieht verdammt nochmal Geil aus. Selten fand ich Gegner die aus den Tiefsten Abgründen der Hölle kommen und ein so bizarres und verstörendes Design wie hier haben. Der Höhepunkt wird markiert sobald der Biggy Man erscheint. Ein robuster großer Kerl der einen Blutbeschmierte Sack über den Kopf gezogen hat. Dabei sind seine Hände Kettensägen. Einfach Genial. Ich wette das selbst Clive Barker das ein oder andere Design abschauen würde. Doch auch die Levels sehen nicht schlecht aus.

Leider schwankt die Qualität etwa von überdurchschnittlich bis hübsch und Cool designt. Vom Freizeitpark, düsteren Schlössern und zerstörten Stadtruinen bis hin zu einer Fleischerei ist alles dabei. Doch bei all dem Lob muss Rick auch etwas einstecken. So wird der Spieler oft mit kleinen Rucklern, inkonsequenten Kollisionsabfragen und auch den ein oder anderen unfairen Trial & Error Passagen sowie Steuerungsschnitzern geplackt.

Auch im Leveldesign gibt es kleine Patzer. Wieso muss ich immer wieder feststellen, dass ich zum 5. Mal denselben Raum besuche. Das ist keine gute Designentscheidung. So etwas gehört in Final Fantasy XIII aber nicht in Splatterhouse. Und wie sieht es Soundtechnisch aus? Da punktet Splatterhouse und zwar in fast allen Bereichen. Egal ob Synchro oder Musik, alles passt Perfekt in die Welt von Splatterhouse. Angetrieben wird der Spieler meist dabei von den knapp 14 Schweinecoolen Metalsongs von diversen Interpreten wie Lamb of God, High on Fire oder auch 5 Finger Death Punch. Auch wenn der Musikgeschmack stark vom Spieler abhängt, passt dies einfach zum Spiel. Auch die Goreeffekte und die Sound Kulisse kann überzeugen. Es klingt nun mal sehr fies wenn Rick dabei ist seinem Gegner dem Torso raus zu reißen.

 

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Bonus für die Fans

Ein cooles Gimmick nebenbei ist das der Spieler nach Abschluss einer gewissen Anzahl an Kapiteln

alle 3 Splatterhouse Spiele freischalten kann. Natürlich in der gewohnten Arcadefassung.

 

megaartyArthur´s Fazit: 

Tja Ricks Einstand fällt mir nicht leicht. Auf der einen Seite finde ich es löblich das Splatterhouse seine Wurzeln nicht verleugt hat. Man metzelt sich von einer Gegner Horde zur nächsten, springt oder klettert ein wenig herum und plättet dabei noch spektakuläre Bossgegner, die Dank des guten Soundtracks nicht so schnell langweilig werden. Auf der anderen Seite muss ich gestehen das mir eindeutig zu wenig Abwechslung geboten wurde. So cool die Gegnerscharen auch aussehen und das Blut Literweise fließt, so sehr vermisse ich einige Rätsel und fordernde Jump and Run Passagen, sowie mehr Präzision bei der Steuerung und eine stabilere Bildrate. Es spielt sich halt wie ein ungeschliffener Diamant.. Aber das ist nun wirklich nur meckern auf höchsten Niveau. Auch bei dem hohen Goregehalt, wird dem Spieler ab der ersten Minute klar dass man dies nicht wirklich ernst nehmen soll. Natürlich wird das Spiel nicht jedem gefallen. Aber Splatterhouse ist nun mal eine Neuauflage des alten Spielprinzipes und es möchte auch nicht mehr sein als es ist. Somit empfehle ich das Spiel für all die jenen die auf kompromisslose brutale Action stehen. Allen anderen rate ich davon ab. Splatterhouse ist kein Kniefall vor dem Mainstream, es ist ein liebes Geständnis an alle Nostalgiker des Uraltklassikers und an all diejenigen die alte Horrorfilmklassiker schätzen.

Es ist brutaler als jedes Madworld oder God of War auf dieser Welt. Schon allein deshalb ist das Spiel nichts für Kinder. Es ist nun mal ein Spiel für Erwachsene.

 

Splatterhouse ist für Xbox 360 & PS3 erschienen.

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