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22. Januar 2013 2 22 /01 /Januar /2013 15:00

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Fast 5 Jahre wartet man gespannt auf ein neues Abenteuer des Dämonenjägers Dante der jetzt nicht nur in einem neuen Studio haust, sondern noch ein, von den Fans, ziemlich polarisierendes Make-Over erhalten hat. Was der schwarzhaarige und ziemlich rebellische Halbdämon aber wirklich drauf hat und ob Ninja Theory der Serie endlich frischen Wind bringt lest ihr in diesem teuflisch guten Review...

 

Für Anarchie, Rebellion und Revolution!

Worum gings eigentlich immer in Devil May Cry? Dämonenjäger bekommt Auftrag um Oberbösewicht zu töten der die Weltherrschaft an sich reißen will. Nebenbei gibts noch ein paar Schnipsel aus der Vergangenheit des Dämonenjägers und schon haben wir ein schickes Action-Adventure Marke Capcom. Irgendwie hat es aber nicht so richtig funktioniert, Kritiker haben dem 4. Teil vorgeworfen das Rad nicht wirklich neu zu erfinden und deswegen hat man die kleine aber feine Firma hinter Spielen wie Heavenly Swords oder Enslaved rangesetzt um die Serie wieder neues Leben einzuhauchen, was man aber nicht unbedingt an der Story erkennt. Dante, der ein ziemlich lässigen Lebensstil samt Sex, Alkohol und noch mehr Sex lebt, muss sich der Widerstandsgruppe seines Bruder Vergil anschließen um den größten Kapitalisten der Stadt Mundus auszuschalten und somit seine Macht zu unterbinden. Gemeinsam macht Dante sich als auf um Schritt für Schritt sein Imperium zu zerstören, was aber von Massen an Dämonen bewacht wird. Die Geschichte klingt auf dem Papier genauso 08/15 wie sie auch letztendlich im Spiel rüberkommt. Es gab keine großen Twists à la Shyamalan und irgendwie passt das auch zu der Geschichte, denn Ninja Theory schafft es aufgrund ihrer Stärken in der Inszenierung den Spieler zu fesseln. Die Welt wirkt auf dem ersten Blick ganz normal, doch im sogenannten Limbo, einer Parallelwelt in der sich die Dämonen aufhalten, erkennt man das wahre Gesicht. Ein surreales Design was mich persönlich an John Carpenters "They Live" erinnert, indem sich in der Umgebung überall unsichtbare manipulative Nachrichten verstecken. Consume, Kill, Read, Sleep... eine kontrollierte Dystopie wie sie im Buche steht. Vorallem durch diese Komponente bekommt die Geschichte eine große Portion Glaubwürdigkeit zugeschrieben. Die Menschen leben ihren Alltag ohne zu wissen das sie durchgehend kontrolliert und beobachtet werden, dabei fällt mir das gute alte Zitat "Big Brother is watching you" ein, welches die Macht die Mundus zu Beginn ausstrahlt ziemlich gut darstellt. Ach, wo wir gerade von Macht sprechen, da war doch noch was mit dem Kampfsystem, oder?

 

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Brachiales Blutbad, ohne Style?

Devil May Cry stand immer für stylische Kämpfe, was eigentlich nur bedeutet: Kämpfst du cool, wirst du reich belohnt. Mit dieser grundlegenden Aussage ist man auch in die neue Mechanik des neuen Ablegers gegangen, nur diesmal kämpft nicht so sauber und stylisch, sondern eher grober und härter. Damals hatte das Kampfballett noch Ähnlichkeiten mit einem Aufenthalt im edelsten Club der Stadt... schicke Klamotten, saubere Aktionen und vorallem war man sehr lässig. Der neue Dante dagegen geht viel rabiater mit seinen "Opfern" um, denn beim Reboot wirkt alles wie bei einem Hardrock-Konzert in der hintersten Spelunke derselben Stadt... alles ist dreckig, alles ist grober und vorallem ist alles brutaler. Man prügelt wie bei einem Straßenkampf einfach auf den Gegner ein, wenn er am Boden liegt tritt man nochmals nach, aber erbarmen mit ihnen haben? Keineswegs! Dieser wirklich rabiate Ansatz wirkte anfangs noch etwas unfertig, doch mit der Zeit bemerkt man das es vielleicht sogar gerade deswegen zum Spiel passt. Was mir aber dagegen nicht gefallen hat war die Steuerung, denn genau darin liegt mein erster großer Kritikpunkt. Man selbst hat, wie damals auch, Dantes Schwert Rebellion ausgerüstet, natürlich in Verbindung mit seinen geliebten Pistolen Ebony & Ivory, sowie eine Engels- und Teufelswaffe. Diese Waffen sind für bestimmte Levelabschnitte und Gegner essentiell wichtig, da z.B. verschiedene Gegner nur von Engelswaffen getötet werden können, andere dagegen nur von den Teufelswaffen, was die Kämpfe nicht nur schweisstreibender sondern auch taktischer macht, denn man muss sich innerhalb von ein paar Sekunden entscheiden wen oder was man zuerst ausschalten soll. Hört sich alles bis jetzt noch gut an, doch diese Waffenarten lassen sich nicht einfach über das Steuerkreuz auswählen und ersetzen somit die Hauptwaffe, nein, Ninja Theory dachte sich das man den Controller doch einfach mit Tastenkombinationen überladen kann. DIe Schultertasten sind die Aktivierungstasten der Waffentypen, wer sogar noch die X-/Quadrattaste drückt kann seinen "Enterhaken" aktivieren um sich selbst an die Gegner ranzuziehen oder genau diese zu sich selbst zu ziehen. Diese ganzen Möglichkeiten machen den Kampf natürlich interessanter, doch ich für meinen Teil sterbe leider viel zu häufig wegen dieser überladenen Steuerung. Es erinnert an das Massaker bei Monster Hunter auf dem Handheld, hoffnungslos überladen, keinen Kamerastick und nervige Bildschirmtode wegen genau diesen nervigen Kleinigkeiten. Aber um nochmal zu dem Spiel zurück zu kommen, die Jungs und Mädels haben ihre Hausaufgaben in Sachen Waffenkunde gemacht, denn DmC ist seit langem das erste Spiel, dass ich in wirklich oft meine Waffen an die richtige Situation angepasst habe, wo ich noch bei Bayonetta, God of War und Co. meine 1-2 Pflichwaffen-Regel umgesetzt habe, fand man in DmC in vielen anfangs etwas auswegslosen Situationen die Antwort in der Auswahl der richtigen Waffe. Da gibt es meinerseits einen wirklich großen Pluspunkt.

 

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Was das Spiel ebenso gut gemacht hat sind die Erkundungs- und Sprungpassagen, die weder frustrierend noch langweilig waren, was bei letzterem vorallem an der coolen Inszenierung liegen könnte, denn seien wir mal ehrlich: Eine Straße fällt auseinander und man springt von Hauswand zu Hauswand um diese "zerrissene" Straße zu überqueren, sehr cool. Jetzt schreien alle Leute aber auf: "Das kenne ich schon aus Bayonetta... du Penner" jaa Leute, ich weiß das, aber es ist besser wenn es gut geklaut wird, anstatt das sie es mies selbst gemacht hätten, oder nicht? Naja, aber wie sieht es mit der Erkundung in den Kapiteln aus? Ich war ehrlich gesagt sehr zufrieden damit. Die Levels sind linear aufgebaut, haben aber auch einige Geheimnisse im petto, denn neben dem Dämonenschnetzeln will man sich ab und zu mal eine Pause gönnen und da helfen einem geheime Türen, Schlüssel und die "Verlorenen Seelen" ungemein dabei. Die Türen führen den Spieler zu Challenges die Dante mit Power-Ups belohnen, wobei die Schlüssel dafür da sind genau diese vorher erwähnten Türen zu öffnen und die "Verlorenen Seelen" kann man mit Geldkisten an einer Wand vergleichen, klingt logisch oder?

 

Unreal-Engine wie sie im Buche steht

Die Unreal-Engine ist in dieser Konsolengeneration wohl die meistgenutzte Engine auf dem Markt und kann von sich aus wohl sagen, dass sie in jedem Genre vertreten ist. Also ich bin jetzt kein Experte darin, aber die wesentlichen Hauptgenres haben sie schon abgedeckt, aber mal abwarten wer in Zukunft noch kommen wird. Was das nun mit DmC zutun hat? Eine Menge, denn unser Dante hier wurde von der Unreal Engine adoptiert und macht nun immernoch eine wirklich gute Figur. Neben dem zuvor schon wirklich hochgelobten Art-Design kann ich noch eine wirklich sehenswerte Grafik hinzufügen, die vorallem bei den Bossfights ihr volles Potenzial ausschöpft. Schon alleine der Fight in der Disco ist mein Highlight des Spiels, ich liebe Discolevels, weil genau in diesem Moment immer ein wirkliches Effektfeuerwerk auf dem Spieler losgelassen wird, sodass man sich nurnoch fragen sollte: Wo haben sich diese Effekte die ganze Zeit versteckt? Im Grunde genommen bietet eigentlich nur der Limbo eine wirklich stellenweise sehr coole Grafik, also nicht herausragend aber irgendwie so angenehm überraschend, weil man sowas nicht unbedingt erwartet hat, auch wenn es den Spieler nicht zwangsläufig aus dem Hocker haut. Dasselbe ist auch beim Gegnerdesign der Fall, welches zu Beginn wirklich sehr einfallslos aussieht, aber mit jedem neuen Gegner immer etwas interessanter und auch stückweit kranker aussieht, wobei ich vorallem den 2. Bossgegner erwähnen möchte, der herrlich widerlich aussieht und straight aus den 80ern kommt... ausgezeichnet. Was gibts denn eigentlich noch zu sagen, außer vielleicht die typischen Unreal Engine-Probleme die uns immer wieder plagen? Hmm... vielleicht die Tatsache das Ninja Theory dem ganzen Spiel einen irgendwie schmutzigen Stil verpasst hat, wobei man nicht nur von der Architektur der Levels sondern auch von den Texturen reden kann die sich alle zwischen Schwarz und Braun einordnen... wirkt halt alles ziemlich dreckig. Pf Uiuiuiuiuiui, wie gut es doch zu dem rebellischen Unterton des Spiels passt, was sich auch an dem Sound erkennen lässt...

 

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Electrof**k durch Combichrist und Noisia

Soundtechnisch gesehen macht das Spiel alles richtig. So, dass war alles zum Thema Sound und Musik... nein, jetzt aber mal im Ernst: Der Soundtrack fetzt! Hätte ich nur die Chance das Spiel auf einer großen Surround-Anlage zu spielen dann würde ich mich durchgehend an den harten Electroklängen regelrecht ergötzen, denn was uns Combichrist und Noisia in diesem Spiel bieten grenzt schon an Wahnsinn. Alles hätte in die Hose gehen können, da man nicht oft international bekannte Interpreten dazu bewegt den Soundtrack eines Spiel zu komponieren/zu schreiben. Die anfängliche Skepsis bleibt aber nur dem Spieler vorbehalten, denn man will nicht lange fackeln und versucht schon zu Beginn uns zu fesseln, was man an dem wirklich coolen Einstieg samt derber Musik spürt. Laute Gitarrenriffs treffen auf dicke Bässe und erschaffen wahrlich eine erstaunlich coole Mischung aus Hardrock und Electro, zwischendurch noch mit einem Hauch Screamo verfeinert wirkt das Gesamtpaket einfach nur krass... oder eher krasser als krass... Krasstastisch! Vorallem muss man sagen, dass es mir bei diesem Soundtrack umso leichter fällt richtig die Sau rauszulassen und einfach darauf los zu prügeln, aber jeder andere Effekt wäre in diesem Spiel sehr unangebracht. Erstaunlich muss ich aber auch neben dem ganzen Lob auch Spott für das Spiel übrig habe: Die deutsche Synchronarbeit ist wirklich in die Hose gegangen! Es tut mir wirklich leid Capcom, aber ihr habt es nicht so mit der deutschen Sprache... vielleicht solltet ihr euch mal eine Scheibe von anderen Entwicklern abschneiden, denn das gleiche Problem hatten wir bei Resident Evil. Entweder jemand klingt wirklich viel zu "hart", die Betonung ist falsch oder sogar garnicht vorhanden. Es ist doch nicht so schwer jemand gutes für diesen Job zu engagieren, ich z.B. würde ich sogar umsonst machen. Angebote bitte über das Kontaktformular an uns senden und schon stehe ich vor eurer Tür und das nur um euch zu zeigen wie sehr mich diese "Kleinigkeit" aufregt.

 

protochrisChris' Fazit:

Ach, Ninja Theory hat uns mit DmC einen wirklich erfrischend guten Titel beschert. Die etwas lahme Story wird von der tollen Inszenierung und der ebenso schönen Kulisse wieder aufgewertet. Steuerungstechnisch hat es ebenfalls seine Macken, aber dafür bekommen wir ein neues Kampfsystem und einige Boni geboten die uns länger ans Pad fesseln. MIt dabei sind zahlreiche Schwierigkeitsgrade von ganz Einfach bis zum sprichwörtlichen One-Hit Wonder. Was das Gesamtpaket jedoch nicht nur zusammenschnürt sondern auch noch zum glänzen bringt ist der herausragende Soundtrack, der den Spieler in Kampfsituationen in eine unbändige Rage verfallen lässt... genau so wie es das Spiel wohl will wird man mit jedem Fehler den macht immer etwas wütender und man kämpft immer besser, denn je dreckiger man spielt, desto besser wird man. Ein Spiel was es schafft den Spieler ernst zu nehmen und auch das allgemeine Thema dahinter in der Vordergrund zu stellen: Rebellion gegen die Großmächte! Schwer zu sagen ob man dem Spiel einen politisch Unterton zusprechen kann, fest steht aber das Dante´s neues Abenteuer wirklich sehr viel Spaß gemacht hat und ich bin der Meinung das Ninja Theory sich ein paar Scheiben von Bayonetta hinsichtlich der Mechanik abschneiden sollte, denn dann könnte der Nachfolger ein richtiger Knaller werden, da wette ich darauf!

 

DMC: Devil May Cry ist für Xbox 360, PS3 und PC erschienen.

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